Themenwoche "Er nahm sich das Leben - und meines gleich mit!"

AGUS-Themenwoche Suizidtrauer im März 2019

Jedes Jahr sterben etwa zehntausend Menschen in Deutschland durch eigene Hand – und hinterlassen fassungslose Angehörige, deren Weiterleben zerstört erscheint. Zum Schmerz ihres Verlusts kommen Schuldgefühle und Schuldzuweisungen; alles, worauf sie bisher vertrauten, kommt ins Wanken. Suizidtrauer ist eine schwere Lebenskrise.

Zu diesem existenziellen Thema hat die StadtKirchenArbeit der Altstädter Nicolaigemeinde in der Passionszeit versucht, Mitgefühl, Verständnis und Einfühlsamkeit zu ermöglichen oder anzubahnen. In Kooperation mit der bundesweiten Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren haben, AGUS (Angehörige um Suizid), veranstaltete sie in der Nicolaikirche vom 25. bis 31. März 2019 die Themenwoche: „Er nahm sich das Leben – und meines gleich mit! Wege zurück ins Leben“.

Von Freitag, 22. März, bis zum Sonntag Palmarum, 14. April, war die AGUS-Ausstellung „Suizid – keine Trauer wie jede andere. Gegen die Mauer des Schweigens“ in der Nicolaikirche zu sehen. In den Werktagsgottesdiensten "12 Minuten mit Gott" behandelte Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher vom 25. bis 29. März ausschließlich das schwere Thema.

Am Donnerstag, 28. März, gab die selbst betroffene Buchautorin und Trauerbegleiterin Freya von Stülpnagel aus München eine Lesung, die von Bernhard Auge am Klavier begleitet wurde. Im Anschluss daran war Zeit und Gelegenheit für persönliche Gespräche.

Den Abschluss bildete der Gottesdienst am Sonntag Laetare, 31. März, mit Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher und der selbst betroffenen Frauke T., die die Themenwoche „Er nahm sich das Leben – und meines gleich mit! Wege zurück ins Leben“ initiiert hat.

AGUS ist in Europa der größte und älteste Verein, der sich für die Belange und Interessen Suizidtrauernder einsetzt. Er bietet ehrenamtlich die Kompetenz und langjährige Über-Lebenserfahrung Betroffener an. Die AGUS-Arbeit gibt Menschen Halt und zeigt Perspektiven auf, wenn das eigene Leben unwiederbringlich zerstört erscheint.